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1. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 37

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 37 — zugeführt wurde.“ „Nein,“ erwiderte R. Jochanan, „du gleichst einem Brunnen, der immer frisches, neues Wasser aus sich selbst spendet, denn du weisst mehr neue Thoraweisheit zu sagen, als Moses am Sinai überliefert wurde.“*) Noch zwei- und dreimal forderte R. Jochanan seinen Schüler zu einem Vortrage auf, aber vergebens, da verliess R. Jochanan den Saal, um seinem Schüler, der in Gegenwart des Lehrers zu sprechen sich scheute, es möglich zu machen, einen Vortrag zu halten. Nun begann er den Vortrag, und immer mehr geriet er in Eifer und Begeisterung, seine Augen leuchteten wie Feuerflammen, sein Gesicht strahlte gleichsam wie Mosis Strahl. Die Schüler gingen hinaus zu R. Jochanan und berichteten ihm von dem Vorgänge, da ging er hinein, von hinten her auf R. Elieser zu und küsste ihn auf den Kopf und rief aus: „Heil euch, ihr Erzväter Abraham, Isaak und Jakob, dass ein solcher Mann euch entstammt!“ Da war nun Hyrkanos, der den Sohn, der, seitdem er ihn verlassen, zum Manne gereift war, nicht erkannt hatte, aufmerksam geworden. „V/er ist es,“ fragte er, „dem solches gesagt wird?“ „Dein Sohn Elieser ist es,“ antwortete man ihm. — „Mein Sohn? Dann hätte man doch mir Heil Zurufen müssen, dem ein solcher Sohn entsprossen ist.“ Nun erhob sich aber Hyrkanos und hörte dem Sohne stehend weiter zu. „Ich kann nicht weiter sitzend meinen Vortrag halten, wenn du stehst,“ rief Elieser seinem Vater zu und stand auf und holte ihn zu sich, sich neben ihn zu setzen. „Mein Sohn,“ sagte da Hyrkanos, „ich verdiene diese Auszeichnung gar nicht; bin ich doch gekommen, dich zu *) In Pirke Aboth Ii, 11 vergleicht R. Jochanan seinen Schüler Elieser mit einer gut zementierten Zisterne, die keinen Tropfen verliert, und R. Elieser sagte von sich selbst, dass er niemals einen Lehrsatz ausgesprochen, den er nicht von seinem Lehrer gehört hat. Succa 28 a.

2. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 55

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 55 — dem Davidischen Hause erfuhr, grosse Freude. Der König befahl ihm, Richter einzusetzen und dass er sich den Regierungsgeschäften widmen solle. Die Vorsitzenden der Hochschulen, die seine engste Begleitung bildeten: rechts der Vorsitzende der Hochschule zu Sura, und links die Häupter der Hochschulen zu Nehardea (?) und Pumbeditha, diese sollten, von ihm bevollmächtigt, als Richter in ganz Israel fungieren. So ist es nun lange Zeit in Israel geblieben bis zur Herrschaft des ismaeliti-schen Königs, der Richter für alle Nationen seines Reiches einsetzte, wodurch die jüdischen Richter überflüssig wurden. Nur die Exilarchenwürde besteht heute noch und heute noch führen die Exilarchen eine Bremse in ihrem Siegel und Wappen zur Erinnerung an den Moment der Selbstbeherrschung, da Bostanai bewegungslos vor dem Könige stehen geblieben, als eine Bremse ihn in die Schläfe gestochen. Von den ändern Auszeichnungen, die Bostanai vom Könige erfahren, berichtet die „Chronik des Hauses David“. Ich möchte noch eine Erzählung aus seinem Leben hinzufügen, welche auf das Ansehen, in welchem Bostanai stand, schliessen lässt. Eines Tages kam der Kalif Ali den Abitulab mit grosser Begleitung nach der Residenz Bostanais. Dieser ging ihm, gefolgt von vielen Mitgliedern der Gemeinde, mit einer Gesetzesrolle und den ändern heiligen Büchern entgegen. Der Kalif freute sich sehr mit dieser Ehrung und erbat von ihm seinen Segen. Darauf beschenkte er ihn mit schönen Gewändern, die er aus seinem Kriegszuge gegen Persien mitgebracht hatte. Erstaunt war er aber, von ihm auf die Frage nach seinen Kindern zu hören, dass er, obwohl er schon 35 Jahre alt war, noch unverheiratet sei, weil er keine passende Gattin gefunden. Darauf gab Ali ihm die schöne Jungfrau Dara, die kriegs-

3. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 143

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 143 — stücke, so erzählten die dortigen Juden, seien das Silber, die Edelsteine und die Goldstickereien wert. Der Hechal hat zwei Türen, eine an der Südseite und eine an der Nordseite; zwei Vertrauensmänner sind von der Gemeinde eingesetzt, diese Türen zu schliessen und zu öffnen. In der Mitte der Synagoge ist eine Empore aus Holz, das ist die Teba, wo die Vorbeter das Gebet verrichten. Fünf Vorbeter sind gegenwärtig von der Gemeinde bestellt, an den Sabbaten und Feiertagen in schöner Sangesweise vorzubeten, ich habe so vorzügliche Vorsänger nirgends bei den Juden angetroffen. An Wochentagen jedoch kommen nur wenige in die Synagoge, „ein Kind könnte sie aufschreiben.“*) Um die Synagoge herum liegen viele Zimmer, so eines, in dem Betten für Kranke bereitstehen, oder für Fremde, die aus fernem Lande kommen und keine Herberge finden. Dann ein Zimmer, in dem Wasser vorrätig gehalten wird, und ein grosses und schönes für die Sitzungen der Gemeinde-Bevollmächtigten, denn die Gemeinde wählt alljährlich zwölf Deputierte, denen vom König das Recht verliehen ist, Steuern und Gefälle aufzuerlegen, Strafen zu vollziehen und zu verhaften. Dieses hat nun viel Unheil im Gefolge. Denn niederträchtige und dunkle Existenzen drängen sich mit Geschenken an den königlichen Statthalter heran, dass er ihre Wahl zu Deputierten veranlasse, sie führen dann alle Einkünfte der Synagoge und der Gemeinde, die sie erheben, dem Statthalter und seinen Grossen zu, um bei diesen in der willkürlichen Behandlung der Steuerzahler, denen sie ein eisernes Joch auferlegen, einen Anhalt zu finden. So versündigen sich die Deputierten gar sehr, denn die Armen klagen ohne Aufhör über den Druck ihrer Bedränger, und das Jammern der Stadt steigt zum Himmel empor. *) Vgl. Jes. io, 19, d. h. 10 Personen

4. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 190

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— igo — Herrn die Angelegenheit mitteilen. Sie werden es dem Rabbiner beizubringen wissen, so dass er nicht allzusehr erschrickt. Der Kaiser hat nämlich an den Statthalter den schriftlichen Befehl geschickt, den Rabbiner in Eisen zu legen und unter guter Bewachung gefesselt nach Wien zu senden. Die Fesseln werden schon bereit gehalten, und eine Wache von zehn Mann, die ihn nach Wien transportieren soll, ist schon in seinem Hause, mir aber hat der Statthalter befohlen, ihn noch heute nacht zu ihm ins Haus zu bringen, was ich auch tun werde“. R. Jacob war bestürzt, als er dies hörte, und er bat den Rat, nicht schnell vorzugehen, er wolle zwei der Vorsteher zum Statthalter beordern, ihm in der Angelegenheit vorstellig zu werden. „Es sei so“, antwortete der Rat, ich werde die Nacht hierbleiben, bis ich die Antwort des Statthalters erfahre.“ Die Vorsteher David Lurja, Hanau und Israel Weisels begaben sich zum Statthalter. Dieser wohnte jenseits der Elbe (sic!) an einem zu Prag gehörigen kleinen Platze*). Als sie vor sein Haus kamen, war, weil die Nacht schon hereingebrochen war, das Tor bereits geschlossen. Sie klopften an die Tür, aber nichts regte sich, alles lag schon in tiefstem Schlafe. Nichtsdestoweniger fuhren sie fort an das Tor zu pochen, bis der Kammerdiener, der die Wache vor dem Schlafzimmer der Fürsten hatte, das Fenster öffnete und sie anschrie, warum sie einen solchen Lärm machten, da sie doch sähen, dass alles schon schlafen gegangen sei. Sie verlangten aber, dass er ihnen das Tor öffne, denn sie seien Vorsteher der jüdischen Gemeinde, die in einer dringenden Angelegenheit an den Statthalter deputiert seien. Als er das Tor geöffnet hatte, verlangten sie, dass er den Fürsten wecke, da sie mit ihm in einer Angelegen- *) Im Schlosse auf dem Hradschin.

5. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 84

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
- 84 — Ausgehungert komme ich an, ich finde schon die Höfe angefüllt mit Hilfesuchenden: Juden und Nichtjuden, Vornehme und Geringe, Richter und Beamte, Freunde und Feinde, die meine Ankunft erwarten. Ich steige vom Pferde ab, wasche meine Hände, gehe zu der angesammelten Menge hinaus, mich zu entschuldigen, und bitte sie, solange zu warten, bis ich erst etwas genossen habe, was ich nur alle vierundzwanzig Stunden tue. Habe ich eine kleine Mahlzeit zu mir genommen, so gehe ich hinaus, untersuche, schreibe Rezepte, und der Ab- und Zugang der Menge dauert bis zur Nacht, zuweilen noch zwei Stunden in die Nacht hinein. Ich bin so ermattet, dass ich nur auf einem Divan liegend mit den Patienten verhandeln kann. Oft kommt es vor, dass ich kaum zu sprechen vermag. So kann ich mit keinem eine gemütliche Stunde zur Unterhaltung oder zur Belehrung verbringen ausser am Sabbat, da kommen nach dem Gebet die Mitglieder der Gemeinde oder der grösste Teil derselben zu mir, da kann ich ihnen beim Lesen der Thora oder der Gesetzesschriften Anweisungen für die kommende Woche geben. Mittags gehen sie nach Hause, ein Teil kommt nachmittags wieder, wiederum wird gelesen und dies dauert bis zum Abendgebet. — Ich konnte dir von allem, was auf mir liegt, nur ein Teil erzählen. Solltest du mit Gottes Hilfe zu mir kommen, so würdest du dich ja selbst von allem überzeugen können.

6. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 188

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
Xliii. Gefangennahme Des R. Jomtob Lipmann Heller*) Von Ihm Selbst Erzählt In Megillath Eba M Montag den 4. des Monats Thamuz im Jahre 389 (1629) kam ein jüdischer Mann zu mir und sagte mir, dass der Kaiserl. Rat nach mir gefragt, ob ich zu Hause sei, und dass er mir eine geheime Mitteilung zu machen habe. Er habe ihm geantwortet, er wisse es nicht, vielleicht sei ich zum Vortrag ins Lehrhaus gegangen. Zugleich bemerkte er, er habe den Rat gefragt, warum er zum Rabbiner ins Haus wolle, wenn man diesem sage, der Rat wolle ihn sprechen, so werde jener zu ihm kommen, worauf er aber geantwortet, dass er dies nicht wünsche, sondern dass er zum Rabbiner gehen wolle. Wie ich dieses hörte, war ich erschrocken, und ich ging in die Synagoge und nahm mir von dort die Spitzen und *) R. Jomtob Lipmann Heller, 1579 zu Wallerstein geboren, war Rabbiner in Nikolsburg, dann Rabbiner in Prag, aus welcher Stellung er durch den oben erwähnten Vorgang herausgerissen wurde. Er starb als Rabbiner von Krakau im Jahre 1654. Er entfaltete eine reiche wissenschaftliche Tätigkeit. Sein Hauptwerk, das ihm einen Weltruf einbrachte, sind die Tossafoth Jomtob zu den sechs Ordnungen der Mischnah. Er verfasste auch einen Kommentar zu den Erklärungen und Dezisionen des R. Ascher. ( iss )
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